Personen/Kollegium

Kurzvita

Prof. Dr.-Ing. Eva Hornecker ist seit Februar 2013 Professorin für Human-Computer Interaction (HCI) in der Abteilung Medieninformatik an der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar und leitet seit Sommer 2014 das HCI-Masterprogramm.

Zuvor war sie Lecturer an der University of Strathclyde, UK, und forschte am Pervasive Interaction Lab der Open University in Milton Keynes. Weitere internationale Erfahrung sammelte sie als Lecturer für Interaction Design am HITLabNZ der University of Canterbury, Neuseeland, und als Visiting Research Fellow an der University of Sussex, UK. Sie war Gastwissenschaftlerin an der University of Southern Denmark und Assistant Professor an der Technischen Universität Wien.

Ihre Promotion zum Thema ‚Tangible User Interfaces als kooperationsunterstützendes Medium‘ schloss sie 2004 an der Universität Bremen ab, wo sie am artec Forschungszentrum arbeitete. Ihr Studium der Informatik und Pädagogik absolvierte sie mit Auszeichnung an der Technischen Universität Darmstadt.

Arbeits-/Forschungsschwerpunkte

Eva Horneckers Interessen umfassen insbesondere die Gestaltung und Analyse interaktiver Systeme, die in materieller Form realisiert, in reale Umgebungen integriert sind und die körperliche Interaktion erfordern. Sie ist eine führende Expertin auf diesem Gebiet der sog. ‚Tangible and Embodied Interaction‘, befasst sich aber auch mit Wearables und mobilen Technologien. In der praktischen Entwicklung, die oft einem Research-through-Design Ansatz folgt, nutzt ihre Gruppe Rapid Prototyping Methoden.

Ein besonderes Interesse liegt in der Frage, wie Technologiedesign soziale Interaktionen und menschliche Begegnungen unterstützen kann. In diesem Zusammenhang entwickelte ihre Arbeitsgruppe interaktive Installationen, die mit urbanen Räumen und Architektur interagieren und entwickelte Konzepte für Robotik in Pflegeeinrichtungen, die Gesprächsanlässe schaffen. In der empirischen Forschung nutzt sie bevorzugt qualitative Methoden, insbesondere ethnografische Methoden, Interviewstudien, sowie Co-Design und nutzerzentrierte Gestaltung.

Aktuelle Projekte

FluidData (DFG): Warum sehen wir Datenvisualisierungen immer nur als Bilder? Könnten Daten auch in materieller Form repräsentiert werden und was macht das mit uns als Betrachtern? Im neuen Forschungsfeld ‚Data Physicalisation‘ befassen sich Visualisierungsexperten, Künstler, Designer und HCI-Experten mit diesen Fragen. Im Projekt FluidData befassen wir uns mit sogenannten Inflatables, steuerbare luftdruck-getriebene formveränderliche Objekte, die Daten repräsentieren und entwickeln Rapid Prototyping Methoden der Herstellung und Steuerung solcher Objekte. Zudem untersuchen wir die sog. User Experience von Data Physicalisation, insbesondere unserer Inflatables. Viele Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Data Physicalisation eine stärkere emotionale Wirkung hat als traditionelle visuelle Repräsentationen und als weniger abstrakt empfunden wird. In diesem Bereich laufen 2 aktuelle Promotionsprojekte.

Feminististische Werte im Technologie-Design: Technologische Ansätze – insbesondere von homogenen Entwicklerteams – tendieren dazu, die Perspektive von Frauen und generell von marginalisierten Gruppen zu ignorieren. In diesem Promotionsprojekt untersuchen wir, zusammen mit interessierten Studierenden, wie feministische Ansätze und Denkweisen die Entwicklung von Technologie verändern können. Unser Schwerpunkt ist die Erprobung von Methoden, die feministische Werte integrieren. Ein besonderes Interesse im Promotionsprojekt von Margarita Osipova ist, welche neuen Perspektiven dies für die Vision von Smart Cities bietet.

GROOVE (BMBF): Viele Menschen leben weit entfernt von Familie, Freundinnen, sogar Lebenspartnerinnen. Daher befasst sich die Forschung damit, wie man Näher über Distanz herstellen, bzw. erhalten und stärken kann. Im Projekt GROOVE untersuchen wir, wie VR-Anwendungen, die das Prinzip des ‚Entrainment‘ ausnutzen, dazu beitragen können. Entrainment bezieht sich darauf, dass Menschen dazu tendieren, sich im selben Rhythmus wie andere zu bewegen, wenn sie sich sympathisch finden. Umgekehrt erhöht synchrone Bewegung aber auch das Gefühl von Nähe.