Wie verhandelt Architektur gesellschaflichen Wandel und macht ihn greifbar? Diesen Fragen widmet sich Anne Kockelkorn, indem sie Aspekte der Gestaltbarkeit und der Bezahlbarkeit von Wohnraum vor und nach der neoliberalen Wende aufzeigt. Anhand der Mikrogeschichte(n) verschiedener europäischer Wohnsiedlungen wird deutlich, welche Funktion die entwerfende Disziplin als situative Architekturperspektive in der Wohnbauforschung einnehmen kann.
Anne Kockelkorn ist Assistant Professor für History and Theory of the City and the Architecture of Urban Housing an der Ghent University. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Schnittstellen von Entwurf, territorialer Politik und Subjektivierungsprozessen seit dem 19. Jahrhundert. In ihrer kommenden Monografie The Social Condenser II untersucht sie die Entwicklung von Großwohnsiedlungen in Frankreich vor und nach den neoliberalen Reformen von 1977.