Veranstaltungen

Ringvorlesung (Wintersemester 2025/26)

Zerstörung - Zuflucht - Zukunft. Wohnen im und nach dem Krieg Wie wirkt sich Krieg auf das Wohnen aus und was können wir durch den Blickwinkel des Wohnens über Krieg lernen? In sieben Veranstaltungen beleuchten internationale Forschende aus Stadtplanung, Humangeographie, Architektur, Kunstgeschichte sowie Rechtswissenschaften und Anthropologie politische, ökonomische, bauliche und soziale Dimensionen der Wohnungsversorgung in Zeiten drohender und andauernder Kriege sowie sich anschließender Nachkriegsperioden. Die Beiträge blicken auf Entwicklungen in Bosnien, Deutschland, Israel, Jordanien, Syrien und der Ukraine und zeigen auf, wie Krieg als Zäsur bestehende Ordnungen und Strukturen zerstört, welche Neuerungen staatlicher Planungen zur Versorgung mit Wohnraum sich daraus entwickelt haben, wie die Menschen den alltäglichen Herausforderungen des Wohnens begegnen und wie bewaffnete Konflikte gesellschaftliche Wohnrealitäten und -identitäten dauerhaft prägen. Die Ringvorlesung findet dienstags 14tägig um 18.30 Uhr im Wechsel an den Standorten Weimar und Frankfurt/Main statt. Es gibt die Möglichkeit einer digitalen Teilnahme.

Die Verrechtlichung des Wohnens – Anfänge und Kontinuitäten im und nach dem Krieg

Ring­vorlesung

Okt.
21
18:30
20:00

Pia Lange

Die Anfänge staatlicher Regulierung des Wohnens werden oftmals auf die Weimarer Republik datiert und mit dem Begriff der Wohnungszwangsverwaltung in Verbindung gebracht. Tatsächlich kam es jedoch schon während des Ersten Weltkrieges zu staatlichen Interventionen, die auf die dramatischen Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt und die aufkommenden sozialen Spannungen reagierten. Manche der kriegsbedingten Notmaßnahmen erwuchsen zu Dauerreglungen, andere Maßnahmen verschwanden wieder. Hinter einem gewissen Grad an Verrechtlichung des Wohnens konnte der Staat allerdings weder nach dem Ersten…
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Taste of Cement – Gesellschaftlicher Alltag zwischen Kriegszerstörung und Wiederaufbau in Libanon und Syrien

Ring­vorlesung

Nov.
04
18:00
21:00

Ansgar Frerich/FrankEckardt/Aref Swaidani

Über eine Million Menschen flüchteten seit 2011 vor dem Krieg aus Syrien in den Libanon. Viele von ihnen arbeiten mit prekärem Aufenthaltsstatus auf den Großbaustellen Beiruts, während ihre Häuser jenseits der Grenze in Trümmer geschossen werden. Von ihrem Zuhause abgeschnitten, verfolgen sie tagtäglich gemeinsam und zugleich allein die Zustände im eigenen Land und versuchen Strategien zu finden, um mit den Auswirkungen für Familie, Nachbarschaft, Identität sowie Wohn- und Lebensrealität umzugehen.Mit einer nachhaltig beeindruckenden Bild- und…
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Housing refugees in camps? From shelters to dwellings

Ring­vorlesung

Nov.
18
18:30
20:00

Ayham Dalal

Housing for displaced people is still largely conceived through camps and shelters, particularly during emergencies. Similarly, when returnees arrive in war-torn cities, responses often rely on prefabricated or temporary solutions that prioritize speed over quality of life. In this talk, Ayham Dalal argues that shelter is an imagined “abstract space” in the Lefebvrian sense devoted from social relations and politics, whereas dwelling is a driving force that leads the socio-spatial transformation of space. Using examples…
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Housing in Ukraine: War-induced Housing Crisis and Policy Response

Ring­vorlesung

Dez.
02
18:30
20:00

Galyna Sukhomud

The Russian invasion of Ukraine has triggered a profound housing crisis, resulting from both large-scale destruction and unprecedented displacement. Housing has emerged as one of the most severely affected sectors, and access to adequate accommodation remains among the most urgent needs of internally displaced persons (IDPs). According to World Bank estimates, 13 percent of Ukraine’s housing stock has been damaged or destroyed, impacting approximately 2.5 million households. This poses not only a long-term challenge for…
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Homeland Revisited: From Homing to Homecide

Ring­vorlesung

Dez.
16
18:30
20:00

Yael Allweil

In the devastation of the present war, the home itself has become a target. Revisiting her book Homeland: Zionism as Housing Regime, 1860–2011, architecture historian Yael Allweil introduces the concept of homecide—the deliberate destruction of homes as a central objective of war. This keynote explores how architecture, historiography, and social theory might help us understand both the making of homes and their deliberate unmaking. Building on historical and architectural evidence, the lecture examines how the…
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Shifting values of housing in Bosnia and Herzegovina

Ring­vorlesung

Jan.
20
18:30
20:00

Stef Jansen

Questions of housing are a key prism through which people in Bosnia and Herzegovina (BiH) have experienced social transformations over the last three and a half decades. They shaped experiences of the 1992-1995 war, in which half of the country's population was displaced and had to find accommodation away from their original place of residence. They were at the heart of a vast foreign-enforced programme of reconstruction and return of the displaced, which effectively centred…
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Einrichten in der Apokalypse. Prepper-Wohnfantasien im Zeitschriftenformat

Ring­vorlesung

Feb.
03
18:30
20:00

Mona Schieren

Wie bilden sich in Krisen- und Katastrophenszenarien spezifische Wohnutopien und Rückzugsarchitekturen heraus? Im Zentrum des Vortrags steht die Praxis des „Prepping“ – abgeleitet von ‚to be prepared.‘ Prepper rüsten ihr privates Heim oder Geheimversteck für die Apokalypse auf, häufig angespornt durch entsprechende Magazine und Filme. Untersucht wird bei der Reportage Inside Prepping eines Outdoorausrüstungsmagazins, welche Subjektivierungsweisen dem Prepping zugrunde liegen und wie Wohnen vorgestellt wird. Dies wird mit Zeitschriftenbeiträgen zum privaten Bunkerbau des Kalten Krieges…
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